Wenn in Deutschland von „Abschiebungen“ die Rede ist, dann ist allen klar, daß es dabei um eine staatliche Zwangsmaßnahme für abgelehnte Asylbewerber geht – und niemand schaut hin. Dieser Film tut es.
Carsten Rau und Hauke Wendler, die Regisseure von ,Willkommen auf Deutsch‘, haben eine Sammelabschiebung in Mecklenburg-Vorpommern begleitet. Sie stellen das gesetzlich geregelte Verfahren vor, zu dem auch gehört, daß die Abgeschobenen das Wieder-Einreiseverbot aufheben können, wenn sie die Kosten der Abschiebung übernehmen. Und dann wir sind dabei, wenn morgens um fünf Uhr das Polizei-Kommando anrückt: „Sie haben eine halbe Stunde Zeit zum Packen“. Auf dem Flughafen von Rostock steht schon das Flugzeug für den Rückflug nach Albanien bereit…
Der neue Film von Rau und Wendler gibt den abgeschobenen Migranten ein Gesicht, erzählt ihre Geschichten, begleitet sie von ihrem Leben in Deutschland zurück in die „Heimat“ und macht so die Gründe erlebbar, weshalb Menschen aus sogenannten „sicheren Herkunftsländern“ nach Deutschland kommen.
Drehbuch/Regie Carsten Rau und Hauke Wendler (Dokumentarfilm)
Kamera Boris Mahlau, Felix Korfmann, Andrzej Król
Musik Sabine Worthmann
DE 2016, 85 Min., dt.F., ab 12