Sieger sein

Mona ist eine 9jährige Kurdin, die sich – mit ihren Eltern aus Syrien geflüchtet – plötzlich in Berlin wiederfindet. Genauer: in der turbulenten, rauhen Welt der Schule „Wedding Sieben“. Nach der Flucht über den Iran und die Türkei, nach sechs Monaten GarNichtsTun im Lager in Holstein, fliegt ihr von einem Tag auf den anderen die Berliner Realität um die Ohren. Als Neuling in einer Klasse, in der in der Überzahl schon Migranten-Kinder sind, ist sie der Underdog: Mobbing inklusive. Erstaunlich, wie ruhig und cool ihr Lehrer ist, der Mona Mut macht! 

Herr Che – wie ihn alle nennen, weil Chepovsky viel zu lang ist – fragt sie nach ihren Vorlieben, ihren Stärken und das Wort Fußball fällt recht schnell. Aber Mona traut sich nicht. Natürlich hat sie schon ein Leben lang Fußball gespielt, auf den sandigen Straßen ihres Heimatortes in Syrien. Aber…

Wir wollen euch nicht auf die Folter spannen. Mona zeigt den anderen, was ein guter Schuss ist. So einer, der gut Druck hat. Das ist eine Sprache, die ist international. Mit dem Start in der weiblichen Fußballelf der Schule ist es schon besser, aber das Gelbe vom Ei sieht anders aus. Und als ob Mona nicht schon genug Probleme hat, soll es jetzt noch ein Turnier geben: die Berliner Schulen spielen gegeneinander. Uff!

Die deutsch-kurdische Regisseurin Soleen Yusef erzählt in diesem mitreissenden und realistischen Film ihre eigene Geschichte als junge Migrantin in Deutschland. Heute ist sie eine gefragte Regisseurin, aber ohne den mutigen Lehrer Herr Che (im Film eine starke Rolle für den oft sehr zurückgenommen spielenden Andreas Döhler), ohne den Erfolg beim Fußball hätte sie es nie geschafft. Nicht unerwähnt bleiben soll die junge Darstellerin Dileyla Agriman in der Rolle der Mona!

Pressestimmen
"’Sieger sein’ will hier ganz direkt sein, ansprechen, was falsch läuft, deutlich machen, wie sich ein Kind wie Mona in seiner Situation fühlt, und zeigen, dass das Geflüchtetsein absolut nicht einfach ist.", erklärt Kino-Zeit.
"’Sieger sein’ ist kein Heile-Welt-Märchen, sondern erzählt eine Geschichte, die alle angeht. Das sieht man im Kinderkino viel zu selten.", so das Fazit vom Filmdienst.
"Ein guter, ein wichtiger Kinderfilm, den tatsächlich nicht nur Kinder sehen sollten.", findet auch Programmkino.de.