Blinder Fleck

Die Opfer von Ritueller Gewalt bleiben unsichtbar, obwohl sie seit vielen Jahren immer wieder von ihren Torturen in der Kindheit berichten. Man will das nicht hören, man will das nicht sehen, will es nicht glauben. Und die Täter sieht man erst recht nicht.

Wie die Aufnahmen entstehen, die im Internet kursieren, mit welchen Trainings- und Foltermethoden oder kultischen Ritualen voller verdrehter Ideologien Kinder abgerichtet werden, um bei Zwangsprostitution und Sexorgien auf Knopfdruck zu funktionieren, das bleibt noch immer im Verborgenen. Wir sehen nur die Folgen schwerster körperlicher wie psychischer Traumatisierung bis hin zur Aufspaltung der Identität zu Multiplen Persönlichkeiten.

Insofern ist „Blinder Fleck“ – ein nur von Spenden finanzierter Dokumentarfilm – ein Plädoyer für genaues Hinschauen und gegen vorschnelle Vorverurteilungen zahlreicher Opfer, falsche Angaben zu machen. In Gesprächen mit Betroffenen sowie Psychotherapeuten, Opferanwälten und Ermittlern wird von Ritueller Gewalt berichtet. 

Hamburger Premiere
Die Autorin und Dokumentarfilmregisseurin Liz Wieskerstrauch hat bereits vor 25 Jahren erste Reportagen mit Opfern von Ritueller Gewalt gedreht und kürzlich auch einen Roman über eine Multiple Persönlichkeit „Lucys Diamonds“ geschrieben. Am Donnerstag, 24. April um 19.30 Uhr ist sie mit ihrem Film zu Gast im Abaton.