Der norwegische Regisseur Joachim Trier beginnt seinen Film mit der Geschichte des Hauses, wo ein Großteil der Handlung spielen wird. Für einen kleinen Jungen – evtl. Georg, der als alter Mann im Mittelpunkt stehen wird – lebt das seit Generationen von seiner Familie bewohnte Holzaus am Rande von Oslo und hat soviel gehört und miterlebt.
Nach dem Filmtitel finden wir uns in einer Künstlerloge wieder. Die junge Nora hat einen erschreckenden Anfall von Lampenfieber. Alles wäre ihr lieber, als jetzt auf die Bühne zu gehen. Aber einmal dort, ist sie ruhig und stark. Sie meistert sie die Premiere von Ibsens „Möwe“ mit Bravour.
Damit sind zwei Themen des Films gesetzt: Familie und Kunst.
Nora hat eine jüngere Schwester. Agnes ist das Gegenteil von Nora. Sie hat einen „normalen Job“, Ehemann und Kinder. Sie ist offen, herzlich und kann mit Menschen umgehen. Sie hat ihrerseits Familie, während Nora allenfalls Sexpartner hat. Zu Beginn des Films trauern die beiden Schwestern um ihre Mutter. Sie haben zu einer Feier im Haus der Familie eingeladen … und werden vom Auftritt des Vaters überrascht, der seine Frau vor Jahrzehnten verlassen hatte, um Karriere zu machen. Georg, der früher international als Regisseur erfolgreich war, nutzt die „Gelegenheit“, um Nora die Hauptrolle in seinem neuen Film anzubieten. Nora lehnt ab, ohne Lesen der Drehbuches, wortlos. Darauf verschwindet der Vater wieder. Aber nur kurz: In Deauville wird eine Retro seiner Filme gezeigt. Dort trifft er seine neue Hauptdarstellerin, die er dann in das Haus in Oslo mitbringt…
Was Nora in ihrer stillen Ablehnung nicht sagt, das erzählt der neue Film von Joachim Trier. Wie schon in ,Der schlimmste Mensch der Welt‘ – auch damals mit Renate Reinsve, die hier Nora spielt – inszeniert er einige wirklich schöne Szenen, die – ob wortlos oder wortreich – lange im Gedächnis bleiben. Ein Filmkritiker berichtet von der Vorführung in Cannes, dass der Film eine gute Viertelstunde Standing Ovations bekam (unglaublich, aber das soll ab und zu vorkommen) – und den Großen Preis der Jury!
Preview
Am Sonntag, 23. November um 19.30 Uhr werfen wir ein erstes Licht auf den neuen Film von Joachim Trier, der am 4. Dezember ins Kino kommt.
Regie Joachim Trier
Drehbuch mit Eskil Vogt
Kamera Kasper Tuxen
Schnitt Olivier Bugge Coutté
Besetzung Renate Reinsive, Stellan Skarsgård, Inga Lilleaas, Elle Fanning
FR/NO u.a. 2025, 132 Min., norw.OmU|dtF