Pater Iversen mag nicht mehr in Dänemark sein. Er lässt sich von seiner dänischen Insel-Kapelle in einen schwäbischen Bergort versetzen. Jetzt ist er Pfarrer in Winteringen in Schwaben und es stellt sich heraus, dass die Kirchengemeinde dieses Ortes quasi am Ende ist: keine Schäfchen, keine Kirche, kein Pfarrer. Wie kann der frisch gebackene Schwaben-Pfarrer das aufhalten? Iversen braucht jetzt etwas „attraktives“, was nicht nur Menschen im Ort interessiert, sondern auch den Bischof.
Ohne zu zögern greift er nach dem Strohhalm, der sich anbietet: dem Theaterregisseur Roberto aus Berlin. Im modernen Berlin ist er rausgeflogen, jetzt leitet er eine Laiengruppe in Winteringen. Roberto ist bereit, für Iversen ein Passionsspiel auf die Beine zu stellen, das vielleicht nicht bibeltreu, aber sehr christlich sein wird. Soviel zum „Holy“.
Das Fleisch bringt die dritte Hauptperson ein: die Metzgerin Mia. Denn in den Passionsspielen geht es blutig zu. Und damit das Publikum weiß, wo es hingeht, gibt Regisseurin Alison Kuhn gleich zu Anfang einen Vorgeschmack des finalen Theaterstücks. Dann stürzt der Film sich in dieses absurde Triptychon über Einsamkeit, Verantwortung und die katholische Traditionen.
Drehbuch, Regie Alison Kuhn
Kamera Matthias Reisser
Besetzung Pit Bukowski, Lars Brygmann, Jens Albinus, Jeremias Meyer, Christian Pätzold
DE 2024, 117 Min., dtF, ab 12