Die obskure Schrift „Die Protokolle der Weisen von Zion“ ist ein in viele Sprachen übersetztes Pamphlet russischer Herkunft, das wohl um 1903 entstand. Vermutlich entstanden im zaristischen Russland als propagandistische Hetzschrift macht er Angst als Manifest der von den Juden geplanten Weltherrschaft. Es wirkt noch heute – bis zu TikTok und den Sozialen Netzwerken.
Regisseur Felix Moeller hat sich in seiner Dokumentation die „Protokolle“ vorgenommen, beleuchtet ihre Wirkungsgeschichte, ihren Einfluss auf Diktatoren und Autokraten von Hitler bis Putin, auf rechtsextremistische und islamistische Netzwerke sowie auf populärkulturelle Trends.
Ob islamistische Influencer:innen, Sprücheklopfer Elon Musk, US-Rapper Kayne West, Deutsch-Rapper Kollegah bis zu den Entwicklern von Videospielen wie „Hogwarts Legacy“ … antisemitische Stereotype werden von vielen Autoren eingesetzt und von noch mehr Menschen unreflektiert konsumiert. Hier kommen die Expert:innen zu Wort, u.a. der Journalist Rudy Reichstadt von Conspiracy Watch, die Aktivistin Hanna Veiler (Vorstand Jüdische Studierendenunion DE), die Antisemitismusforscherin Monika Schwarz-Friesel (TU Berlin) und der Politikwissenschaftler Jakob Baier.
Pressestimmen
"Moellers strukturierte historische Herleitungen, seine reflektierte Bildsprache sowie kritische Distanz zum Material sind eine Wohltat.", schreibt die taz.
"Moeller gelingt das Kunststück, eine der gefährlichsten Fälschungen der Moderne nicht nur zu entzaubern, sondern ihren Mechanismen eine in der Gegenwart zu benennen, aufzuklären, ohne zu simplifizieren.", so artechock.
Regie Felix Moeller (Dokumentarfilm)
Kamera Alexander Vexler
Musik Marco Hertenstein
Mit Rudy Reichstadt, Hanna Veiler, Monika Schwarz-Friesel, Jakob Baier
DE 2025, 83 Min., dtF, ab 12