Zu den Ursprüngen der Rote Armee Fraktion kehrt dieser Spielfilm von Christopher Roth zurück, in die Zeit zwischen ’67 und ’72, zur „Ersten Generation“ um den charismatischen Andreas Baader, der als Autoknacker in die politische Szene einstieg. Mit seiner Freundin Gudrun Ensslin hat er in Frankfurt Kaufhäuser angezündet. Dann sind die beiden in Paris abgetaucht und haben ,Urlaub‘ vom Terrorismus gemacht. Kaum zurück, wird Baader festgenommen und spektakulär wieder befreit. Und plötzlich stand der Weg offen, der Weg in den Untergrund, der Weg ohne Wiederkehr...
Den Baader spielt Frank Giering, der nach seinem Debüt in Michael Hanekes ,Funny Games‘ vor allem in ,Absolute Giganten‘ auffiel. An seiner Seite spielt Laura Tonke die Rolle von Gudrun Ensslin. Ihnen gegenüber steht/stand Ex-Marxist und BKA-Chef Herold (im Film heißt er Krone), der Vater der Rasterfahndung, dargestellt von Vadim Glowna. Der ehemalige RAF-Anwalt Horst Mahler heißt im Film Wagner und wird gespielt von Michael Sideris.
Christopher Roth: „Baader hat mich interessiert, weil er eine sehr ambivalente Figur ist. Der Autoknacker aus München entwickelte sich zum Revolutionstheoretiker der bewaffneten Linken. Er hat eine andere Geschichte als die meisten von den Baader-Meinhof-Leuten, die von Studenten zu Verbrechern wurden und am Anfang wahrscheinlich zu schüchtern waren, ein Mädchen anzusprechen. Unsere Baader-Figur ist alles: laut und schüchtern, schlau und größenwahnsinnig, ernst und traurig.“
Regie Christopher Roth
Drehbuch mit Moritz von Uslar
Kamera Jutta Pohlmann, Bella Halben
Musik Brezel Göring
Mit Frank Giering, Laura Tonke, Vadim Glowna, Birge Schade, Bastian Trost, Jana Pallaske, Hinnerk Schönemann
DE 2002, 129 Min., dtF, ab 12