Im Bereitschaftsraum des Roten Halbmonds in Ramallah klingelt das Telefon. Ein Mann aus Deutschland sagt, dass seine Nichte ihn angerufen hat und in einem zerschossenen Auto im Gaza-Streifen festsitzt. Als das Team des Roten Halbmonds das Mädchen anruft, ist es schon tot und es meldet sich ihre fünfjährige Kusine Hind. Sie ist die einzige Überlebende in dem von zahllosen Kugeln zerschossenen Wagen und fleht das Team an, sie da rauszuholen. Immer wieder. Also wird eine Feuerpause ausgehandelt...
Die tunesische Regisseurin Kaouther Ben Hania: „Ich war mitten in der Oscar-Kampagne für meinen Film ,Olfas Töchter‘ und wollte endlich mit der Vorproduktion eines Films beginnen, an dem ich seit zehn Jahren schrieb. Dann, während eines Zwischenstopps am Flughafen in Los Angeles, änderte sich alles. Ich hörte eine Audioaufnahme von Hind Rajab, in der sie um Hilfe bat. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich ihre Stimme bereits im Internet verbreitet.
Ich kontaktierte den Roten Halbmond und bat sie, mich die vollständige Audioaufnahme anhören zu lassen. Sie war etwa 70 Minuten lang und erschütternd. Danach wusste ich, dass alles andere zu warten hatte. Ich musste diesen Film machen. Ich führte lange Gespräche mit Hinds Mutter, mit den Mitarbeitern des Roten Halbmonds, die am anderen Ende der Leitung waren und die versucht hatten, ihr zu helfen.“
Schauspieler stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Roten Halbmonds dar, während die „Stimme von Hind Rajab“ die originale Aufzeichnung ist.
Drehbuch, Regie Kaouther Ben Hania
Kamera Juan Sarmiento G.
Musik Amine Bouhafa
Besetzung Amer Hlehel, Clara Khoury, Motaz Malhees, Saja Kilani, Nesbat Serhan
Tunesien/FR 2025, arab./frz.OmU, ab 12