Prag, Anfang des 20. Jahrhunderts: Franz Kafka ist zerrissen zwischen der Autorität des fordernden Vaters, der Routine im Versicherungsbüro und der stillen Sehnsucht nach künstlerischer Entfaltung. Während seine Texte erste Leser finden, beginnt die Reise eines jungen Mannes, der sich nach Normalität sehnt, jedoch den Widersprüchen des Lebens begegnet, dabei Literaturgeschichte schreibt und sich immer wieder Hals über Kopf verliebt. Getrieben von Liebe, Fantasie und dem Wunsch nach Respekt, unterstützt von seinem Freund und Verleger Max Brod, entfaltet sich das ebenso berührende wie skurrile Porträt eines der faszinierendsten Denker der Moderne.
„Ich entdeckte Kafka, als ich noch zur Schule ging. Er wurde bald einer der wichtigsten Schriftsteller für mich. Sein scheinbar monotones Leben ohne Abenteuer, seine introvertierte Sicht auf die Welt voller schwarzen und schmerzhaften Humors, die Konsequenz, mit der er Literatur und Leben verband, all das nährte meine Faszination. Mit seiner dreifachen Identität, Selbstironie und akuten Sensibilität wurde Kafka zu einem großen Bruder.
Mein Film wurde in den Sprachen gedreht, die zur Geschichte gehören: Deutsch und teilweise Tschechisch. In Bezug auf den visuellen Stil vermeiden wir das kafkaeske Stereotyp von Dunkelheit, Nebel und Schwärze. Kafka prophezeite eine dunkle Zukunft der Welt, aber in ihm selbst gab es mehr Helligkeit und Humor, als man gemeinhin glaubt. Diesen Kafka zeigen wir.“ Agnieszka Holland
Regie Agnieszka Holland
Drehbuch mit Marek Epstein, Mike Downey
Kamera Tomasz Naumiuk
Musik Mary Komasa, Antoni Komasa-Łazarkiewicz
Besetzung Idan Weiss, Peter Kurth, Carol Schuler, Sebastian Schwarz, Katharina Stark
CZ/IR 2025, 127 Min., tchesch.OmU|dtF