James Baldwin war einer der selbstbewusstesten Autoren der schwarzen Bürgerrechtsbewegung: einsichtig in das Leid der Schwarzen, klarsichtig und hart in seiner Kritik an der ignoranten weißen Mehrheit und doch ohne Hass. Ausgehend von einem unvollendeten Manuskript – einem Brief an seinen Verleger, warum er ein bestimmtes Buch nicht schreiben kann – und anderen seiner Texte – gesprochen von Samuel L. Jackson – porträtiert der Film James Baldwin selbst und drei weitere Streiter der Bürgerrechtsbewegung: Malcolm X, Medgar Evers und Martin Luther King. James Baldwin liebte sein Land, obwohl er wahrscheinlich – wie die drei anderen Männer – ermordet worden wäre, wenn er sich nicht nach Frankreich abgesetzt hätte.
Der Dokumentarfilm von Raoul Peck – auch Regisseur von ,Der junge Karl Marx‘ – erzählt die Geschichte des Kampfes der Schwarzen um Gleichberechtigung in klaren harten Archiv-Bildern – kunstvoll gemischt mit unzähligen Einblendungen zeitgenössischer Kultur in Postern, Filmen und vielem mehr. Immer wieder ist auch James Baldwin im Bild zu sehen – etwa bei seinen TV-Gesprächen mit Dick Cavett. James Baldwin: „In a way, the American Negro is the key figure in this country; and if you don’t face him, you will never face anything.“
Die Aktualität des Films und das Leben von James Baldwin fasst Julian Brimmers in seiner Kritik im Spiegel schön zusammen.
Regie Raoul Peck
Drehbuch Raoul Peck nach einem Fragment von James Baldwin
Mit James Baldwin, Malcolm X, Medgar Evers, Martin Luther King
Sprecher Samuel L. Jackson
FR/US/BE/CH 2017, 93 Min., engl. O.m.U., ab 12