Die täglichen Toten des Krieges in Afghanistan sind nicht mehr in den Schlagzeilen, aber für die Menschen in Kabul bittere Wirklichkeit. Nach einem Taliban-Angriff auf seine Kaserne flieht Afshins Vater ins Ausland. Jetzt ist der 12jährige Junge für die Familie verantwortlich, sagt ihm der Vater noch. Wenn er nicht das Dach des Hauses repariert, erforscht Afshin zusammen mit seinem 6jährigen Bruder die große Stadt unter dem Wind. Ein ganz anderes Schicksal hat der 40jährige selbstständige Busfahrer Abas. Wenn sein Bus defekt ist, verdient er nichts. Ohne Geld kann er den Bus nicht reparieren lassen. Abas tröstet sich mit Opium.
Der junge Regisseur Aboozar Amini floh als junger Mann in die Niederlande. Jetzt kehrte er zurück und schuf dieses ebenso poetische wie dokumentarische Porträt der Stadt unter dem Wind, wo die Menschen es leid sind, Opfer des Krieges zu sein, der nichts mit ihnen zu tun hat … und – trotz der allgegenwärtigen Selbstmord-Attentate – ihr Leben in vollen Zügen genießen.
Regie, Kamera Aboozar Amini (Dokumentarfilm)
Afghanistan/DE/JP/NL 2018, 93 Min., OmU, ab 12