Es gab Zeiten, da war Heikkis Bar jeden Abend voll. Aber Corona und Lockdown haben dem Kneipenleben den Rest gegeben. Jetzt sitzt der Wirt alleine an einem der Tische. Vor ihm ein letztes Abendessen, bevor er mit dem Laden Schluss machen will. Dazu hat den guten Rotwein aus dem Keller geholt…
Plötzlich steht sein Freund Risto vor der Tür und will rein. Einen Gast darf Heikki nicht bewirten, aber einen Freund… Risto hat im Krankenhaus einen schweren Arbeitstag hinter sich. Dann kommt noch ein Dritter: Ein Unbekannter, der telefonieren möchte und sich weigert, wieder zu gehen, weil er doch „nur“ Strom für sein Handy braucht, weil seine Tochter bekommt ihr erstes Kind! Juhani heißt der.
Die beiden anderen finden ihn etwas seltsam. In Helsinki soll ein Mörder auf der Flucht vor der Polizei sein. Aber egal … bald sitzen die drei Männer beim Wein zusammen und reden über Gott und die Welt.
Was Mika Kaurismäki da gebaut hat, ist nicht nur ein Film über Corona (und wie die Finnen damit leben), es ist auch ein Selbstzitat, ein Remake seines eigenen Films ,Three Wise Men‘. Den hatte er vor 13 Jahren gedreht – mit denselben Darstellern. Wie beim ersten Film gab es auch diesmal kein Drehbuch. Die Darsteller kannten nur die Ausgangslage. Also, was Sie hier über den Film gelesen haben. Der Rest ist Improvisation. Das spricht offensichtlich nicht gegen (hin und wieder) melancholisch-philosophischen Tiefgang…
Gedreht wurde in einer Billard-Bar in Helsinki. Sie gehört den Brüdern Mika und Aki Kaurismäki und hört nach dem mexikanischen Bier auf den schönen Namen „Corona“.
Regie Mika Kaurismäki
Drehbuch mit Sami Keski-Vähälä
Kamera Jari Mutikainen
Besetzung Kari Heiskanen, Pertti Sveholm, Timo Torikka, Anu Sinisalo
Finnland 2020, 90 Min., OmU|dtF