Yaar – geboren in Jerusalem – ist ein junger Berliner, der davon träumt, Game-Designer zu werden. Mit dem Judentum verbindet ihn nichts. Yaar wirft seinem Vater vor, an einem Holocaust zu leiden, den er gar nicht erlebt hat. Aber der junge Mann will ein Computerspiel entwickeln, das „Shoah. Als Gott schlief“ heißen soll. Das Spiel soll eine Art Portrait seiner Großmutter Rina werden: Ein jüdisches Mädchen und ein SS-Offizier sind die Hauptpersonen.
Der SS-Offizier ist von einem Vorfahren seines Freundes Marcel inspiriert. Auch Yaars Freundin Sarah wird an dem Spiel mitarbeiten. Die drei sind sich einig: die alten Rollenzuschreibungen von Tätern und Opfern stehen nur im Weg. Die Vergangenheit soll endlich vorbei sein! Gemeinsam besuchen sie Rina in Krakau. Aus Spiel wird Ernst. Für die drei Freunde beginnt eine schmerzhafte Zeit der Auseinandersetzung.
Andrea Schramm: „Schnell merkten wir, dass auf Yaar ein großer Druck lastet. Die Wunden, die Yaars Großeltern als Überlebende bis an ihr Lebensende mit sich herumtragen, sind auch für deren Kinder – Yaars Eltern – noch prägend. Für die dritte Generation scheint das auf den ersten Blick nicht zu gelten. Yaars Gefühl für die Vergangenheit ist diffus. Er trägt an etwas, doch er weiß – anders als sein Vater – nicht woran. Seine Eltern und Großeltern haben kaum etwas erzählt, wovon sollte er also traumatisiert sein?“
Regie Jana Matthes, Andrea Schramm (Dokumentarfilm)
Mitarbeit Yaar Harell
Kamera Lars Barthel, Andrej Johannes Thieme
Musik The Notwist, Bernd Jestram
DE 2020, 104 Min., dt./hebr./engl.OmU