Der 80-jährige Anthony lebt schon viele Jahre in seiner mit viel Geschmack eingerichteten großen Londoner Wohnung. Das ist der Ort, wo er auch sterben möchte. Welches Glück, dass seine Tochter und ihr Mann ebenfalls in der Wohnung leben. Die beiden sind eine große Hilfe, wenn der alte Herr Probleme mit seinem Gedächtnis hat, wenn er ihm teure Sachen verlegt hat, wenn er einfach Zuspruch braucht. Das kann seine Tochter Anne gut, doch jetzt hat sie ihm erzählt, dass sie mit ihrem Mann (oder Freund?) nach Paris ziehen will. Anthony ist enttäuscht, aber der alte Charmeur empfängt seine neue Betreuerin mit freundlichen Komplimenten.
Aber da sitzt dieser Mann im Salon, den Anthony nicht kennt, und der sagt, er wohne hier…
Mit Anthony Hopkins als „Father“, Olivia Colman als Anne und Imogen Poots als Betreuerin Laura hat der französische Theaterautor Florian Zeller sein 2012 in Paris uraufgeführtes Theaterstück selbst verfilmt. Das (englische) Drehbuch schrieb er zusammen mit Christopher Hampton, der schon die britische Theater-Adaption verfasst hatte.
Anders als andere Filme über Alter und Demenz schafft es dieses Werk – dank geschickt eingestreuter Hinweise und Zweifel – auf einmalige Art und Weise, dass wir – die wir uns ganz in die Rolle des alten Mannes versetzt fühlen – mit ihm das Gefühl des Realitätsverlustes „von innen“ erleben.
Bei den Oscars dieses Jahr wurden die Drehbuch-Adaption und Anthony Hopkins ausgezeichnet.
Regie Florian Zeller
Drehbuch mit Christopher Hampton
Kamera Ben Smithard
Musik Ludovico Einaudi
DarstellerInnen Anthony Hopkins, Olivia Colman, Olivia Williams, Imogen Poots, Rufus Sewell
UK 2020, 98 Min., engl.OmU, ab 6