In Auschwitz entschied Josef Mengele an der Rampe zwischen Leben und Tod und auf der Krankenstation hat er grausame Experimente durchgeführt. Nach dem Krieg konnte er nach Südamerika flüchten und erlebte im Argentinien des Präsidenten Juan Perón eine „gute Zeit“. Nazi-Sympathisanten und seine Familie unterstützten ihn.
Eines Tages besucht ihn sein Sohn in Buenos Aires. Der 68er will wissen, ob noch so etwas wie Rest von Vernunft in seinem Vater ist. Juan Perón wird 1955 gestürzt. Das Leben wird für Mengele immer schwieriger. Den Rest seines Lebens flieht er durch mehrere südamerikanische Länder.
Der in Berlin lebende russische Regisseur Kirill Serebrennikov (,Leto‘) folgt in seinem Film dem Tatsachenroman von Olivier Guez. August Diehl spielt den einsamen, ignoranten Mann über eine Spanne von zwanzig Jahren: intensiv und verstörend.
Pressestimmen
"August Diehl als Mengele ist eine Sensation. Sein Spiel hier umfasst alles: von der kleinsten Mimik bis zur großen Geste. Es gelingt ihm, Mengeles Eindimensionalität und Leere greifbar zu machen.", meint Radio 3.
"Die Banalität des Bösen inszeniert Serebrennikov ästhetisch provokant als Neo-Noir in berückenden Schwarz-Weiß-Bildern mit starken Lichtkontrasten, die Rückblenden vom Konzentrationslager dagegen in verstörend lieblichen Farben.", schreibt Szene Hamburg.
"Der Film ist ein starkes Statement gegen das Verdrängen. Er wirft die Frage auf, ob es Gesellschaften heutigen Kriegsverbrechern immer noch so leicht machen würden, ihrer Strafe zu entkommen.", so der NDR.
Drehbuch, Regie Kirill Serebrennikov
nach dem Tatsachenroman von Olivier Guez
Kamera Vladislav Opelyants
Besetzung August Diehl, Friederike Becht, Dana Herfurth, Burghart Klaußner, Johannes Hegemann, David Ruland, Carlos Kaspar, Heinz Krattiger
DE 2024, 135 Min., dtF, ab 12