#1 Gertrud Kolmar – Wege durch Berlin. Mein Film „Herzbergmaschine“ erzählt von der jüdischen Dichterin Gertrud Kolmar und ihren letzten Jahren in Berlin, mit der Zwangsarbeit und der dort wundersam blühenden Liebe zu einem anderen jüdischen Zwangsarbeiter.
Gertrud Kolmar war Berlinerin, in Berlin geboren und aufgewachsen; die Pappfabrik ihrer Zwangsarbeit stand im Berliner Bezirk Lichtenberg; von Berlin aus wurde sie nach Auschwitz deportiert; die Macht, die ihre Vernichtung befahl, saß in Berlin. Die Gedichte und auch die Briefe Gertrud Kolmars sind eine Flaschenpost im Sinne Paul Celans, „aufgegeben in dem – gewiss nicht immer hoffnungsstarken – Glauben, sie könnte irgendwo und irgendwann an Land gespült werden, an Herzland vielleicht.“
Regie Sven Boeck (Dokumentarfilm)
Kamera Sven Boeck, Sebastian Haltop, Claus-Peter Grätz
MusikHans Schanderl
Sprecherin Marina Behnke
DE 2019, 76 Min., dtF