Als Einführung in die Kunst von Helen Britton erlauben wir uns, einen Text zu verwenden, mit dem die „Neue Sammlung“ in Nürnberg 2013 in ihre Britton-Ausstellung einführte: „Liebe, Reichtum und Sentimentalität, Humor, Weisheit, Gewalt und Hoffnung – es sind die paradoxen Gefühle und Dinge des Alltags, die die in München lebende Australierin Helen Britton (geb. 1966) aufspürt und denen sie in ihren Schmuckobjekten nachgeht. Halbzeuge der Schmuckindustrie und Fundstücke von Flohmärkten vereinen sich mit ihren eigenen, aus Metall gefertigten Komponenten und Gebilden zu etwas völlig Neuem. »I am building in a way a private world, that accepts no compromises.« (Helen Britton)“
Elena Alvarez Lutz und ihr kleines Team haben die Künstlerin über vier Jahre begleitet. Gleich zu Beginn erleben wir sie auf der „Jagd“ in einem verlassenen Gebäude. Die „Jägerin von Anderswo“ (eben aus Australien, die aber schon während ihres Kunst-Studiums in München lebte) zeigt, worauf es ihr ankommt, was sie in ganz alltäglichen Gegenständen sieht – bzw. was aus ihnen werden könnte. Dieser Film zeigt nicht nur den Wert, die Schönheit in von den Menschen (oder vom Meer, oder der Natur) „zurückgelassenenen“ Gegenständen, sondern bricht auch eine Lanze für ein entschleunigtes Dasein, dem sich die Zuschauer:innen nicht entziehen können.
Daneben erzählen zahlreiche Fans und Sammler, Handwerker:innen und Weggefährt:innen die Geschichten hinter den Objekten, aus denen Helen Britton faszinierende, verwunschene Kunstwerke entstehen lässt.
Pressestimmen
"Helen Britton könnte eine von Agnès Vardas Sammlerinnen aus ’Les glaneurs et la glaneuse’ sein, eine, die übrig gebliebenene oder weggeworfene Objekte wertschätzt und in das sprichwörtliche Gold verwandelt. (...) Alvarez Lutz sieht in Helen Britton weniger die Varda’sche Sammlerin als vielmehr eine Jägerin, »hunter from elsewhere«, wie sie im Filmtitel die Schmuckkünstlerin umschreibt.", so artechock.
Kino-Zeit schreibt: "’Hunter From Elsewhere’ (...) ist gezeichnet von großem Respekt für Künste und Fertigkeiten, eine selten dargestellte Verbeugung auch vor einer Industrie, die, (...) einst Weltruhm genoss und heute fast vollständig verschwunden ist. Und wenn Britton (...) Steine aussortiert, (...) dann vermittelt sich ganz deutlich ihr Sinn für Nachhaltigkeit."
Drehbuch, Regie, Kamera Elena Alvarez Lutz (Dokumentarfilm)
Kamera mit Lilli-Rose Pongratz, Stefan Brainbauer, Robin Worms
Sprecherin Leoncia Flynn
Mit Helen Britton, Katie Scott, Jill Stovel, Dianne Beevers, Atty Tantivit, John Parkes
DE 2021, 97 Min., engl.OmU, ab 0