Im Sommer 2007 wird Reyhaneh Jabbari von einem älteren Mann angesprochen. Er bittet die Studentin, die als Inneneinrichterin jobbt, ihm bei der Gestaltung von Praxisräumen zu helfen. Bei der Ortsbegehung versucht er, sie zu vergewaltigen. Reyhaneh ersticht ihn in Notwehr. Sie wird wegen Mordes verhaftet und zum Tode verurteilt. Sieben Jahre lang sitzt sie im Gefängnis, während ihre Familie Anwälte engagiert und die Öffentlichkeit über den Fall informiert. Trotz nationaler und internationaler Bemühungen verweist die iranische Justiz auf das „Recht auf Blutrache“: Solange Reyhaneh ihre Anschuldigungen gegen den Mann nicht zurückzieht, darf seine Familie ihren Tod verlangen. Aber Reyhaneh bleibt bei ihrer Aussage und wird im Alter von 26 Jahren gehängt.
In ihrem berührenden und gleichzeitig erschreckenden Dokumentarfilmdebüt verwendet Regisseurin Steffi Niederzoll unter anderem originales Ton- und Bildmaterial, das aus dem Land geschmuggelt wurde. Der Film, für den die Schauspielerin Zar Amir Ebrahimi Reyhaneh ihre Stimme lieh, macht die Ungerechtigkeit in der iranischen Gesellschaft sichtbar und porträtiert eine unfreiwillige Heldin, die im Kampf für Frauenrechte ihr Leben gab.
Pressestimmen
Die Dokumentation „erweist sich als beeindruckendes filmisches Plädoyer gegen die Todesstrafe“, findet Filmdienst.
„Es ist das wunderbare Feingefühl von Regisseurin und Cutterin, das diesen Film trotz seines überwiegend traurigen Sujets leuchten lässt. Alles steht hier im Dienst der Person und ihres Anliegens, nichts wirkt gekünstelt oder hergeholt, es gibt keine Propaganda und keine offene Parteinahme.“, schreibt Film-Rezensionen.
Drehbuch, Regie Steffi Niederzoll (Dokumentarfilm)
Kamera Julia Daschner
Musik Flemming Nordkrog
Mit Reyaneh Jabbari, Shole Pakravan, Fereydoon Jabbari, Parvaneh Hajilou
Stimme von Reyhaneh Zar Amir Ebrahimi
DE/FR 2023, 97 Min., farsi OmU