Willi lebt auf dem Hamburger Kiez und sein Leben ist beschissen. Der junge Mann lebt von Minimal-Kriminalität und hat immer wieder mit der Polizei zu tun. Aber schlimmer noch ist, wie das Milieu ihn ausnutzt – egal ob nun der scheinbar progressive Journalist Frank oder der scheinbar nachgiebige homosexuelle Theo. Bei denen Willi immerhin ab und an unterschlüpfen kann.
Dann begegnet er der Prostituierten Monika, die allein ihren kleinen Sohn aufzieht. Der unstete Mann verliebt sich. Jetzt könnte alles anders werden. Aber das Ding mit dem Supermarkt muss er noch machen: Überfall auf den Geldtransporter…
Roland Klick schuf 1974 einen Film wie aus einem Guss, der sich quer zum Neuen Deutschen Film legte und lieber die ach so wenig glamouröse Hoffnungslosigkeit eines jungen Lebens inszenierte. Hinter der Kamera stand Jost Vacano, der kurz darauf Wolfgang Petersens ,Das Boot‘ filmen wird (und später ,Robo-Cob‘ und weitere Filme mit Regisseur Michael Verhoeven). Den Titelsong lieferte Marius Müller Westernhagens erste Single!
Der Actionthriller aus dem Hamburger Großstadtdschungel in der Tradition von Scorseses ,Taxi Driver‘ und ,Mean Streets‘, der 1975 ins deutsche Kino kam, bekommt im frischen Alter von fast fünfzig Jahren eine Wiederaufführung. Ab 3. Oktober.
Pressestimmen
Die Szene Hamburg schreibt: "Der Film von Roland Klick zeichnet ein oft tristes und hoffnungsloses Bild vom Kiez der 1970er-Jahre. Auf dem gaunert sich der junge Willi, gespielt von Charly Wierzejewski, durch seine Tage, bis er die Prostituierte Monika (Eva Mattes) kennenlernt und sich verliebt. Doch St. Pauli ist nicht für ein Happy-End gemacht."
"Klick hat einen Genrefilm fürs große Publikum gedreht, ohne dass die präzise Milieuschilderung darunter leiden würde.", schreibt critic.
Drehbuch, Regie, Produktion Roland Klick
Drehbuch mit Georg Althammer, Jane Sperr
Produktion mit Joachim von Vietinghoff
Kamera Jost Vacano
Musik Peter Hesslein,Udo Lindenberg
Gesang, Stimme von Willi Marius Müller-Westernhagen
Besetzung Charly Wierzejewski, Eva Mattes, Michael Degen, Walter Kohut, Hans-Michael Rehberg
DE 1974, 84 Min., dtF, ab 16