Reise nach Jerusalem

Alice ist bald 40. Sie ist unverheiratet, hat keinen festen Freund und seit einiger Zeit ist sie obendrein arbeitslos. Sie tut, was sie kann, um diesen Zustand vor der Welt zu verbergen. Abends in der Kneipe, die sie sich kaum leisten kann, sagt sie, als „Freelancerin“ komme sich ganz gut durch. Auch ihr Nachbar, der manchmal zu ihr ins Bett kommt, weiß von nichts.

Es kommt der Tag, an dem Alice das Bewerbungsmarathon satt hat. Sie will sich nicht mehr vom Arbeitsamt herumkommandieren lassen. Sie verlässt ein – freundlich gesagt: schusseliges – Seminar zur Selbstoptimierung Arbeitssuchender. Das hilft dem Selbstbewusstsein auf die Sprünge, aber es werden weitere Gelder gestrichen. Naja, da sind ja noch die Benzin-Gutscheine, mit denen ihre Interviews für die Marktforschung bezahlt werden…

Mit einer starken Eva Löbau in der Titelrolle erzählt die Regisseurin Lucia Chiarla mit knochentrockenem Humor vom Leben einer Frau am Ende der Fahnenstange, der eines Tages der Geduldsfaden reißt.