Vor 40 Jahren begegnete Philip Gröning dem Prior des Klosters ,La Grande Chartreuse‘ ... und fragte, ob er das Leben innerhalb des Klosters mit der Kamera festhalten könne. Im Jahr 2000 wurde der Wunsch bewilligt, unter der Bedingung, dass er allein kommt.
Der Karthäuser-Orden entstand ca. um das Jahr 1080. Der Kölner Mönch Bruno hat ihn gegründet als extremen Rückzug in die Einsamkeit und die Meditation Gottes. Zu Brunos Lebzeiten entstand das erste Kloster als Einsiedelei mit Holzhütten im Tal des Flusses ,Chartreuse‘ in den Alpen oberhalb von Grenoble.
Die Mönche lebten die meiste Zeit in ihrer ,Zelle‘ und befolgen auch bei ihren Zusammenkünften ein Schweigegebot, das nur zu besonderen Anlässen aufgehoben wird. Die heutigen Gebäude entstanden Ende des 17. Jahrhunderts.
Im Sommer 2002 hat der Regisseur ein halbes Jahr bei den Karthäuser-Mönchen gelebt – wie sie wohnte er in einer ,Zelle‘, ging zur Arbeit in den Gärten des Klosters. Eine Stunde pro Tag machte er Aufnahmen mit seiner kleinen Digitalkamera. In mehreren Jahren Schneide-Arbeit hat er sein umfangreiches Material auf etwa zweieinhalb Stunden komprimiert. Diese Zeit nutzt Philip Gröning, um uns das Leben im Kloster, seinen Alltag, seine Wiederholungen, seine Rituale und vor allem seine Stille nahe zu bringen. Kein Kommentar, keine Musik stören die Ruhe der Bilder.
Regie, Kamera, Schnitt Philip Gröning (Dokumentarfilm)
DE 2005, 162 Min.