4 Uhr morgens. Vor einer Disco in Berlin begegnet die junge Spanierin Victoria vier Berliner Jungs und lässt sich überreden, mit ihnen den Sonnenaufgang mit Bier von einem Hochhausdach anzusehen. Englisch radebrechend freunden sich die Fünf an, ziehen weiter. Bis es plötzlich ernst und sehr spannend wird. Die Jungs werden (müssen, wohl oder übel) eine Bank überfallen, brauchen aber noch eine(n) Fahrer(in)…
Seit ,Victoria‘ auf der Berlinale gelaufen ist, weiß es alle Welt. Der neue Film von Sebastian Schipper (,Absolute Giganten‘) wurde in einer einzigen Einstellung gedreht: in Echtzeit von halb fünf bis sieben Uhr morgens. Von der Disco übers Hochausdach bis zur Bank (und weiter) stürmen die Schauspieler voran – immer mit dem Kameramann mitten unter ihnen.
Mithilfe dieser „hirnrissigen Schwachsinnsidee“ (Schipper) nimmt uns der Film mit auf einen Bankraub – aber eben nicht „wie im Film“. Den besonderen Drive bekommt ,Victoria‘ zusätzlich durch die starke Frauenrolle und die Tatsache, dass Sebastian Schipper seine Schauspieler (mit der Entdeckung Laia Costa und Frederick Lau im Zentrum) ungeheuer zu motivieren versteht! Da fallen Sätze wie: „Unter Schauspielerei hatten wir uns doch ganz was anderes vorgestellt. Wollen wir das nicht ’mal machen!?“
…oder Sie lesen das Interview, das Sebastian Schipper und Laia Costa dem Spiegel gegeben haben. Da ist allerhand drin von dem, was ,Victoria‘ ticken lässt.
Zum Einschwingen auf unser Filmquiz am 6.12. zeigen wir nochmal den Klassiker von 2014!
Regie Sebastian Schipper
Kamera Sturla Brandth Grovlen
Musik Nils Oliver Frahm
DarstellerInnen Laia Costa, Frederick Lau, Franz Rogowski, Burak Yigit, Max Mauff, André M. Hennicke, Anna Lena Klenke
DE 2014, 139 Min., dtF, ab 12