Julius ist eine Spezies für sich. Nehmen wir doch nur seine Fahrt im Bus: Nachdem er ein paar Gesprächsfetzen mitbekommen hat, mischt er sich munter in ein Gespräch zwischen zwei Fahrgästen. Das wird dann zu dritt ganz gut. Dabei werden Julius Geschichten erzählt, die er später als seine eigenen Erlebnisse weitergeben wird.
Und dann ist da diese Bootsfahrt. Julius arbeitet als Wärter im Museum und hat seinen neuen Arbeitskollgen Erik zu einer Bootsfahrt am Wochenende eingeladen. Als „plötzlich“ keine Schwimmwesten da sind, beginnt Julius, sich seltsam zu verhalten, er sagt alles ab und läuft schließlich weg. (Und das ist nicht die erste „Bootsfahrt“, die so endet.)
Der Film von Jöns Jönsson, der in Berlin Film studiert hat, beginnt als Komödie und führt nach und nach hinter die Fassade – und je mehr wir dort sehen, desto mehr verstehen wir die Verzweiflung in Julius’ Umgebung. Denn sonst ist er „wirklich ein netter Typ“…
Drehbuch, Regie Jöns Jönsson
Kamera Johannes Louis
Besetzung Moritz von Treuenfels, Ricarda Seifried, Thomas Schubert, Petra Welteroth, Max Themak
DE 2022, 112 Min., dtF