Susanne Wolff als Sisi und Sandra Hüller als ihre Hofdame Irma bilden ein kongeniales Paar in dieser erfrischenden Neuinterpretation des Sisi-Stoffes.
Die ungarische Gräfin Irma ist noch neu an Sisis Hof. Sie tritt ihren Job als Hofdame der Kaiserin auch nicht in Wien an, sondern auf Korfu. Dort lebt Sisi jahrelang nur von Frauen umgeben ihr ganz eigenes Leben, das mit den Gepflogenheiten in Wien wenig zu tun hat. Womit Gräfin Irma nicht gerechnet hat: Die Kaiserin liebt die sportliche Betätigung und ist auch sonst ein überaus sprunghaftes Wesen. Da muss Irma sich ziemlich anstrengen, um da mitzuhalten.
Hier wird gemacht, was die Kaiserin will. Wichtig ist nur, dass keine Langeweile aufkommt und dass die Kaiserin selbst die Regeln des Spiels bestimmt. Aber ansonsten ist das Leben sehr angenehm, jede darf ihren eigenen Regeln folgen und an illustren Gästen mangelt es nicht. Ihr Ehemann Kaiser Franz Joseph hat ebenso seinen Auftritt, wie Sisi‘s exzentrischer Schwager Victor. Insgeheim aber hat sich Irma schon längst unsterblich in Sisi verliebt.
Was in Marie Kreutzers ,Corsage (mit Vicky Krieps) angedeutet wurde, dem haben Frauke Finsterwalder und ihr Co-Autor Christian Kracht (,Faserland‘, ,Imperium‘, ,Eurotrash‘) eine neue, faszinierende Facette hinzugefügt mit einem bemerkenswerten neuen Ende.
Zwei schöne Interviews mit Sandra Hüller und Susanne Wollf finden sich in der Vogue. Ein schöne schöne Kritik findet sich im filmdienst und bei artechock. In der FAZ freut sich Maria Wiesner, dass die Regisseurin aus dem Sisi-Stoff etwas "leuchtend Neues" macht, mehr dazu hier.
Regie Frauke Finsterwalder
Drehbuch mit Christian Kracht
Kamera Thomas Kiennast
Musik Nico, Portishead, Le Tigre
Besetzung Sandra Hüller, Susanne Wolff, Georg Friedrich, Stefan Kurt, Johanna Wokalek, Sibylle Canonica, Angela Winkler
DE/CH/AT 2023, 132 Min., dtF, ab 12