BlackBerry

Die Geschichte spielt in Kanada und beginnt 1996. Mike und Douglas sind Elektronik-Freaks. Sie haben ein tolles neues Gerät gebaut: den „PocketLink“. Das Ding ist Telefon und Email-Maschine in einem (und Kalender und und). Der Trick des Gerätes, es transportiert nur Text-Dateien, das aber automatisch und „sofort“. Obwohl es recht schwache Prozessoren hat (und deshalb sehr lange mit seiner Batterie aushält), ist es schnell und „responsive“.

Technisch funktioniert das Gerät, aber wie sollen sie das Ding verkaufen? Daher sitzen die beiden dann dem „Geschätsmann“ Jim Balsillie gegenüber, den sie gerne als CEO für sich ständig vergrößernde Firma hätten, der aber aus einer völlig anderen Welt stammt. Nach einigen Ups and Downs kommt es doch zu einer Einigung: Der neue CEO bekommt ein Drittel der Firma.

Was nun folgt, ist der reine Wahnsinn, denn ihr Manager hat da durchaus ein paar zündende Ideen und Mike und Douglas entwickeln immer neue, immer komplettere Versionen ihres Smartphones, das jetzt „BlackBerry“ heißt und bei den Geschäftsleuten weltweit einschlägt wie eine Bombe. Jeder Geschäftsmann, der sich wichtig nimmt, hat so ein Ding (das übrigens schon damals verschlüsselte Kommunikation ermöglichte).

Dann kam der 9. Januar 2007 und Steve Jobs Worte: „Auf diesen Tag habe ich mich schon seit zweieinhalb Jahren gefreut. Von Zeit zu Zeit kommt ein revolutionäres Produkt vorbei, das alles verändert“. Upps!

Die Biopraphie vom kometenhaften Aufstieg bis zum finalen Absturz der „Brombeere“ erzählt seine „wahre Geschichte“ überzeugend und unterhaltsam – nicht nur für Leute, die damals Fans von BlackBerry oder Palm waren.

Pressestimmen
„Matt Johnsons ungestümes Drama über den Aufstieg und Fall des Mobiltelefons weicht erfrischend von den üblichen Erfolgsgeschichten von Produkten ab.“ schreibt der Guardian begeistert.
Der WDR fasst zusammen: „Atmosphäre, schwarzer Humor und ein augenzwinkernder Blick auf Nerds machen den kanadischen Film sehenswert.“
Eine Nerds-for-Nerds-Kritik des Computer-Magazins c’t ist auf heise.de erschienen. In den Kommentaren wird sich über die Verkaufszahlen mokiert (verglichen zu den zeitgleichen Zahlen der Nokias). Dabei wird leicht vergessen, dass 40 Millionen Kunden (in 2010) praktisch alles Leute aus den Chefetagen waren, weil das BlackBerry nie ein Consumer-Produkt war. In diesem Zusammenhang hier nochmal der Satz, mit dem Steve Jobs seine Vorstellung des iPhones (nach gut einer Stunde) beendet hat: „Mal sehen, ob wir ein Prozent des Marktes erobern … und dann sehen wir weiter.“ Im Original: „Grab one percent market share … and go from there“. (Ein Prozent des Marktes waren damals 10 Millionen Geräte.)