Es jetzt zwar fast zehn Jahre her, aber so war es: Der Sohn sagt dem Vater, er soll mal einen Film über Vögel machen. Welche Vögel? Krähen!
Und – auch wenn es Jahre brauchte – der Vater, Martin Schilt also, schaut sich das Thema an und ist mehr und mehr fasziniert. Er besucht Forscher, die sich – wie Konrad Lorenz – mit Rabenvögeln befassen. Und die Kamera bringt er auch schon einmal mit. Als er die Langzeitforschungen von John Marzluff sieht, ist es um ihn geschehen. Der Zoologe von der Uni Washington hat herausgefunden, dass Raben sich Gesichter merken können. Die genaue Geschichte geht hier so, dass Marzluff nach seinen Forschungen mit Rabenvögeln nicht mehr über den Campus gehen konnte, weil die – nach den Versuchen wieder frei gelassenen – Vögel ihn von den Dächern aus erkannten und sich auf ihn stürzten. Die Idee zum Film war geboren: Sie beobachten uns!
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass Rabenvögel und Menschen auf dieser Erde praktisch immer gemeinsam vorkommen, dass Rabenvögel nahezu perfekte Zivilisationsfolger sind, die von den Installationen der Menschen enorm profitieren…
Aber Schilt und sein Film machen dort nicht halt! Wir wünschen eine gute Reise.
Pressestimmen
Im Film "gelingt Schilt das Kunststück, seinen Dokumentarfilm über Krähen dazu zu nutzen, dem Menschen einen Spiegel vorzuhalten.", so epd Film.
Auch die NZZ meint, der Film lasse uns nicht nur "in die Vogelwelt eintauchen", sondern "vielleicht auch in unsere eigenen Abgründe".
Und Kino-Zeit attestiert dem Film "erhellende Erkentnisse über die Intelligenz dieser Vögel".
Drehbuch, Regie Martin Schilt (Dokumentarfilm)
Kamera Karen Vázquez Guadarrama, A_la Boa
Musik Peter Scherer
Mit Fred Sangris, Loma Pendergraft, John M. Marzluff, Alexander Busch, Christan Rutz, Bernd Heinrich
Mit Neukaledonienkrähe, Kolkrabe, Saatkrähe, Rabenkrähe, Dickschnabelkrähe u.a.m.
CH 2023, 90 Min., dtF