Tauben haben es gut im Libanon. Wenn die Hamburger Tauben wüssten…, dass sie in Beirut gut genährt und geschützt auf einem der vielen flachen Dächer leben könnten! In einem eigenen, kunstvoll gebauten Haus auf der Dachterrasse, oder auch nur in einem Verschlag. Und ab und zu dürfen sie über der Stadt ihre Runden drehen.
Aus dieser Freizeitbeschäftigung entstand im Laufe der Zeit auch ein Wettkampf zwischen den verschiedenen Taubenzüchtern. An einem vereinbarten Tag entlassen alle teilnehmenden Züchter ihre Tauben in den Himmel. Und wem es gelingt, die Tauben der anderen in seinen Taubenschlag zu locken, der hat gewonnen. Es könnte aber auch sein, dass die eigenen Tauben nicht zurückkehren, weil sie Katzen oder feindlichen Züchtern in die Pfoten/Hände fielen…
Der Film von Lea Najjar beobachtet den Konflikt eines Landes in Schwierigkeiten von den Dächern seiner Hauptstadt, aus der Perspektive von drei „Taubenspielern“ und einem jungen Mädchen, das davon träumt, eines Tages ihre eigenen Vögel fliegen zu lassen.
Pressestimmen
Filmdienst findet: "Die poetische Bildsprache in den Luft- und Vogelaufnahmen verleiht dem Film eine impressionistische Ausstrahlung, während die Aussagen vor der Kamera pointiert die Widersprüche und Konflikte der libanesischen Gesellschaft aufgreifen."
film-rezensionen meint, die Doku vermittle "persönliche Geschichten als Spiegel der Gesellschaft" und ließe uns "vielleicht sogar die verhassten Tauben wieder mit anderen Augen sehen."
Drehbuch, Regie Lea Najjar (Dokumentarfilm)
Katar/Lib/DE 2022, 90 Min., arab.OmU, ab 12