Nicht nichts ohne Dich

Sie heißt Martha und lebt mit ihrem kleinen Sohn in Hamburg. Genauer: in Harvestehude. Denn Martha ist nicht sehr, aber reich genug, um sich das edle Viertel leisten zu können. Dabei will sie ja gar nicht. Sie wäre lieber arm, dann könnte sie so richtig herzhaft gegen die Reichen sein! Deshalb ist sie ja auch zu dieser portugisischen Famlie gezogen…

Den Alfred…, ja wie hat sie den kennengelernt? Naja, jedenfalls mit Alfred ist es schön, aber irgendwie auch komisch kompllziert. Aber wie könnte das anders sein bei einem Mann, der mit 30 noch studiert (Architektur)?

Und weil Martha auch eine Filmerin ist, wird sie interviewt. Ein paar Fragen gefällig? Weibliche Ästhetik? Frauensolidarität? Filmtheoretische Begründungen für Drehbuch-Entscheidungen?

All das und noch viel mehr hat Pia Frankenberg in ihren ersten großen Film gesteckt, der mit leichtem Ton schöpferische Einfalt suggeriert, was natürlich alles nur Täuschung ist, wie ihnen die Künstlerin 37 Jahre nach der Tat gerne erläutern wird.

Mit ihrem ersten Film gewann Pia Frankenberg 1986 gleich den Max-Ophüls-Preis.

Die Berlinale wird im Februar 2024 in ihrer Retrospektive „Das andere Kino“ ,Nicht nichts ohne Dich‘ von Pia Frankenberg
zeigen. Anlass für uns, der Hamburger Regisseurin eine kleine Hommage mit ihren Filmen zu widmen, nachdem wir im letzten Jahr im Rahmen von „Eine Stadt sieht einen Film“ ihre wunderbare Komödie ,Brennende Betten‘ gezeigt haben.