Mit einem Gag des Films rennen wir hier gleich die Tür ein: Michael B. Jordan spielt in einer Doppelrolle die Brüder Elijah und Elias Smoke. Da staunen wir, wenn der eine dem anderen eine Zigarette reicht, aber dann haben wir uns schnell dran gewöhnt.
Die erste Hälfte des Films erzählt, wie die Smoke-Brüder das Chicago der 30er verlassen, um in der Heimat im Süden noch einmal neu anzufangen. In dem Ort Clarksdale wollen sie eine Juke Joint aufmachen: Eine Bar für Schwarze mit allem Drum und Dran: gutes Essen, starke Drinks und Glücksspiel im Hinterzimmer. Und als Top obendrauf: Blues-Musik, die nach Schmerzen riecht.
Dazu liefert die Kamerafrau Autumn Durald große Cinemascope-Bilder, wie man sie schon einen Moment nicht mehr gesehen hat. Der Film wurde auf den unterschiedlichsten Materialien aufgenommen – darunter Film mit 65mm und IMAX-Kameras – und das verheimlicht er nicht.
Diese spezielle Version blickt strikt mit schwarzen Augen auf die 30er in den Südstaaten. Hier stimmt alles, von den kleinsten Details bis zum Klu-Klux-Clan.
Und dann kommt Teil zwei. Nach gut einer Stunde wollen so Typen in den Club, die irgendwie seltsam drauf sind. Und es sind doch tatsächlich … Zombies! Jetzt ist es Zeit für einen schönen kleinen Blutrausch. Der eben noch ruhige Film nimmt mächtig Fahrt auf, ohne seine Perspetktive (aus den Augen der Schwarzen) zu verlassen. Huh! Tarantino lässt grüßen.
Und noch dies: Genießen Sie den Sturm! Er hat den Blues im Blut.
Drehbuch, Regie Ryan Coogler
Kamera Autumn Durald
Musik Ludwig Göransson
Besetzung Michael B. Jordan, Hailee Steinfeld, Miles Caton, Jack O’Connell, Wunmi Mosaku, Delroy Lindo, Li Jun Li
US 2025, 138 Min., engl.OmU, ab 16