Sie gilt als eines der größten Nachwuchstalente des belgischen Tennisverbands. Als ihr Trainer Jérémy wegen fragwürdiger Arbeitsmethoden suspendiert wird, gerät Julies Welt ins Wanken. Eine Untersuchung wird eingeleitet. Alle Spielerinnen der Tennisschule sollen aussagen. Doch Julie bleibt still.
Je mehr Menschen um sie herum die Stimmen erheben, desto größer wird der Druck auf sie. Julie sieht sich mit starren Machtstrukturen einerseits und ihrer eigenen Ohnmacht andererseits konfrontiert. In der Stille wächst die Frage, wie sie ihre eigene Stärke finden kann in einer Welt, die ihr bislang die Regeln diktiert.
Leonardo Van Dijls Regiedebüt erzählt eindringlich von Fremdbestimmung, Machtmissbrauch und den leisen, aber tiefgreifenden Prozessen weiblicher Selbstfindung.
,Julie bleibt still‘ feierte Weltpremiere im Rahmen der Semaine de la Critique beim Filmfestival von Cannes, wo der Film zwei Preise gewann.
Pressestimmen
"Hauptdarstellerin Tessa Van den Broeck überzeugt in ihrer ersten Rolle nicht nur durch ihre hervorragenden Fähigkeiten auf dem Tennisplatz (...) Sie vermag es mit ihrem reduzierten Spiel das innere Drama einer jungen Frau sichtbar zu machen, die sich zwischen Wahrheit und sportlichem Ehrgeiz entscheiden muss.", so Radio Eins.
"Julie bleibt still ist ein subtiler, reduzierter Film und gerade deshalb so eindringlich. In einer Sportwelt, die noch immer von männlichen Machtstrukturen geprägt ist, setzt er ein leises, aber unüberhörbares feministisches Zeichen.", schreibt Kino-Zeit.
"Der Film zeigt auf subtile Weise die emotionale Höchstbelastung junger Athleten und wie leicht diese ausgenutzt wird. Dabei verzichtet er auf Schockmomente und explizite Missbrauchsszenen und konzentriert sich stattdessen auf einen intimen Einblick in Jules Psyche.", meint film-rezensionen.de.
Regie Leonardo van Dijl
Drehbuch mit Ruth Becquart
Kamera Nicolas Karakatsanis
Musik Caroline Shaw
Besetzung Tessa van den Broeck, Ruth Becquart, Koen de Bouw, Grace Biot, Alyssa Lorette
BE/SE 2024, 104 Min., OmU|dtF, ab 12