1963 stand Clint Eastwood im spanischen Sommer vor der Kamera. In einem ärmlichen Poncho, mit Zigarillo-Stummel im Mund und schlecht rasiert kommt der „Held des Films“ auf einem Esel angeschlurft. Leone und Eastwood waren sich einig: Keine heldenhaften Westernhelden mehr. Schluss damit!
Nicht ganz einig waren die beiden über die Dialoge ihres Helden. Clint Eastwood hat zu Beginn der Dreharbeiten durchgesetzt, dass er noch weniger Dialog hat. Damit wurde er der wortkargste Revolverheld aller Zeiten.
Dazu ein Sequenz aus einer zeitgenössischen Kritik von Ulrich Beherens: „Diese Zwiespältigkeit in der Anlage dieses modernen Helden, die sich später in den Rollen anderer solcher Helden im amerikanischen Film wiederfindet, begründet auch die zwiespältige Haltung, die man einem solchen Helden gegenüber einnehmen muss. Denn die Methoden, die dieser Held anwendet, sind die gleichen wie die seiner Gegner nach dem Motto «Der Zweck heiligt die Mittel». Dass Leone dies in ,Für eine Handvoll Dollar‘ so deutlich und doppeldeutig inszeniert hat, ist ein weiterer Schlag ins Gesicht des klassischen amerikanischen Western und sozusagen das Gegenstück zu Fred Zinnemanns kritischem Western ,High Noon‘ von 1952, in dem Gary Cooper als Marshall Kane am Schluss den US-Marshall-Stern in den Staub wirft. “
Der Erfolg des Films hat Regisseur und Hauptdarsteller überrascht. Aber dazu haben ja auch die Cinemascope-Bilder von Massimo Dallamo und die Musik von Ennio Morricone beigetragen… Und dann war da ja noch Marianne Koch.
Regie Sergio Leone
Drehbuch mit A. Bonzzoni
Kamera Massimo Dallamo
Musik Ennio Morricone
Besetzung Clint Eastwood, Gian Maria Volonté, Marianne Koch, Wolfgang Lukschy
IT/ES/DE 1964, 99 Min., dt.F., ab 18