Der Film beginnt am dunkelsten Ort des Holocaust. Männer mit Wassereimern betreten einen dunklen, verliesartigen Raum. Ihre Augen verraten Panik und Anspannung. Diese Putztruppe, der es in ihren dicken Mänteln friert, sind polnische Mitarbeiter des Roten Kreuzes nach der Befreiung der Konzentrationslager: Sie sollen eine Gaskammer säubern. Sie finden ein kleines Mädchen, das unter einem Abflussgitter versteckt, wie durch ein Wunder überlebt hat: Eva.
Jahrzehnte später diskutiert Eva als alte Frau mit ihrer Tochter Léna, ob die eine Geburtsurkunde mit nach Berlin nehmen darf, wo sie mit ihrem Sohn Jonas hinziehen will. Léna möchte Jonas in einer jüdischen Schule anmelden. Eva verweigert sich inständig. Sie hat Gründe…
Großmutter, Mutter und Sohn, gleichzeitig Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Eine Geschichte, die tief in die psychologischen Untiefen des Holocaust, des Traumas und auch des Antisemitismus in einer scheinbar liberalen Gesellschaft eindringt.
Regisseur Kornél Mundruczó – wir zeigten seinen Film ,Underdog‘, in dem Hunde Budapest beherrschen – und Drehbuchautorin Kata Wéber untersuchen, was es bedeutet, jüdisch zu sein … und sie zeigen, was es heißt, in der dritten Generation mit dem Trauma zu leben.
Regie Kornél Mundruczó
Drehbuch mit Kata Wéber
Kamera Yorick le Saux
Musik Dascha Daunenhauer
Besetzung Lili Monori, Annamária Láng, Goya Rego, Padmé Hamdemir
HU/DE 2021, 100 Min., OmU, ab 12