Die Fotografin Sheela hat zwei Töchter. Die fotografiert sie gerade blutverschmiert in einer „Shining-Situation“. September ist die starke, die alles entscheidet. July ist die introvertierte, die lieber Dinge über sich ergehen lässt, als sich zu wehren. Vielleicht ja auch deshalb, weil sie weiß, dass September – etwa auf dem Schulhof – die dummen Jungs lautstark stoppen kann.
Aber September ist nicht nur Julys Beschützerin, sie ist auch ihre ärgste Feindin, was eine starke, spannungsvolle Beziehung zwischen den Schwestern schafft, die noch intensiver wird, als Sheela mit ihren Töchtern von England nach Irland zieht, obwohl sie im alten Haus der Großmutter selbst leiden musste.
Ariane Labed schafft ein ebenso poetisches wie drastisches Portrait der „Schwesternliebe“. Die dunklen Passagen werden unterbrochen durch kleine humoristische Höhepunkte. Den einzigartigen Sound des Films schuf Johnnie Burn, der schon bei ,The Zone of Interest‘ den Ton verantwortet hatte. Ziemlich ungewöhnlich, aber schöner als nur das.
Drehbuch, Regie Ariane Labed
nach dem Roman von Daisy Johnson „Die Schwestern“
Kamera Balthazar Lab
Sound Johnnie Burn
Besetzung Mia Tharia, Pascale Kann, Rakhee Thakrar
DE/FR/GB/IE/GR 2024, 96 Min., engl.OmU, ab 16